Glaube. Liebe. Hoffnung.

Ein kleiner Totentanz von Ödön von Horvath

 

Die arbeitslose Elisabeth kann den für ihren Unterhalt benötigten Wandergewerbeschein nicht bezahlen. Mit ihren verzweifelten Bemühungen, sich das Geld zu beschaffen, gerät sie in einen verhängnisvollen Strudel von Lügen, Gefängnisstrafe und persönlichen Enttäuschungen, an dessen Ende die für sie einzige Konsequenz steht: Jeglicher Zukunftsperspektive beraubt, nimmt sie sich das Leben. Auf aberwitzige Art und Weise zeigt Horvath das finale Scheitern eines Menschen an bürokratischen Hindernissen und der Kälte und Gleichgültigkeit seiner Mitmenschen.

 

Hamburger Botschaft, 2006

 



Antiquariat Atlas, 2009

Antiquariat der Angst

Ein Abend über gefangene Hühner,

die Befreiung der Oper,

Induratio Penis Plastica,

Burkina Faso und Bayreuth,

die Lücke als größtes Glück

und den Blick in eine schönre Gegend

Freund! Freund! Freund!

Texte von Christoph Schlingensief mit Marion Gretchen Schmitz & Saskia Junggeburth.


Thalia 2.0: Du Lügst!

 

Alles was archiviert und gesendet wird ist wahr. Die Bibliothek: Archiv der Wahrheit. Lügenlabor. Was was ist muss die Nachwelt entscheiden. Hier wird nur eingespielt und abgespielt. Und das Archiv muss wachsen. Die Zuschauer sorgen für Nachschub. Aus den Regalen vor Ort oder mit Mitgebrachtem. Bin ich der Weg, die Wahrheit und das Leben, weil ich es sage? Krönen wir Franz Beckenbauer nach der Lektüre seiner Autobiografie „Ich. Wie es wirklich war“ endgültig zum Kaiser Franz? Oder werden wir wie Galileo Galilei sagen müssen: „Ich widerrufe“. Ist die Erde etwa doch nur eine Schreibe?

 

Über Monitore werden aufgezeichnete Texte abgespielt. Das Publikum liefert immer neues Textmaterial. Bücher können mitgebracht oder aus den Regalen ausgewählt werden. Die neuen Texte werden aufgezeichnet und den anderen Aufzeichnungen hinzugefügt. Am Ende entsteht eine unvollständige Sammlung von Lügen und Wahrheiten der Literatur- und Weltgeschichte.